"Wesen und Wiesen"

Junge Sinfoniker Basel. Leitung, Matthias Kuhn
"I legni", Holzbläserensemble der Musikschule Markgräflerland e.V. Leitung, Giuseppe Porgo

Carl Maria von Weber ist einer der ganz großen Dramatiker unter den Komponisten. Er packt uns schon mit dem ersten Oberon-Hornruf und entführt uns gleich in die Welt der Elfen. Mit dem Hornsignal, das wiederkommt, kann der Ritter Hüon den Elfen Oberon herbeirufen. Mit dem Beginn des schnellen Teils wird klar, dass Weber uns in eine erbarmungslos nach vorne stürmende Geschichte hineinverwickeln wird. Diese kommt nur im Seitenthema zur Ruhe. Man spürt in jeder Note des Minidramas den Willen für Ausdruck, für beredtes Musizieren. Lasst euch von diesen Geschichten in Bann ziehen!

Ein großer Kontrast dazu ist die Sinfonie von Sibelius. Dieser Komponist sucht gerade das Nicht-Sagbare. Ihn interessiert Musik, da sie auch jenseits der Sprache zu uns reden kann. „Wenn ich mit Worten das Gleiche ausdrücken könnte wie mit Musik, würde ich natürlich einen verbalen Ausdruck verwenden. Musik ist etwas Eigenständiges und viel Reicheres. Musik beginnt dort, wo die Möglichkeiten der Sprache enden. Deshalb schreibe ich Musik.“ So verarbeitet er im letzten Satz ein Naturerlebnis: „Heute sah ich 16 Schwäne. Einer der größten Augenblicke meines Lebens.“ Das daraus inspirierte Thema – so einfach, majestätisch, nobel – durchzieht den ganzen Satz. Schließt die Augen, lasst eure innere Landschaft an euch vorüberziehen.